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Die KPÖ – Kommunismus in Österreich: Ein Relikt aus besseren Utopien

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Die KPÖ - Ein Relikt 3

Von Simone Hochstapler

Die KPÖ, meine Lieben, ist wie der altbackene Borschtsch, den die russische Babuschka noch irgendwo auf dem Ofen warmhält – man isst ihn nicht mehr, aber es wäre unhöflich, ihn wegzuwerfen. Ihre Gründung 1918 war im Grunde die Geburtsstunde eines Traums: die gerechte, klassenlose Gesellschaft, in der jeder dasselbe hat. Ja, damals dachten sie sich: „Warum soll nur die Bourgeoisie einen Volksempfänger haben? Geben wir allen einen – und schalten ihn gleich auf Parteipropaganda.“ Heute denken sie sich wohl eher: „Warum soll nur die KPÖ keine Bedeutung haben?“

Die Gründung – Utopien für die Unerträglichen

Die Kommunistische Partei Österreichs wurde also in den Wirren der Nachkriegszeit gegründet. Ein Haufen Idealisten, die wahrscheinlich dachten, dass die Revolution bald an jeder Straßenecke ausbricht. Naja, sie hätten vielleicht mal beim Naschmarkt anfangen sollen, da waren immer die meisten Leute. Aber nein, man wollte lieber die großen Visionen. Klassenkampf, Gleichheit, die Überwindung des Kapitalismus – das alles hört sich ja erstmal schön an, wenn man zu viele Marx-Zitate auf leeren Magen gelesen hat.

Stalin war zu der Zeit so eine Art Superheld im Osten, das Che Guevara-Poster der 20er Jahre, nur ohne den Sexappeal und das Charisma. Und die KPÖ hat sich brav an Moskau orientiert. Ja, damals war „kommunistisch“ noch etwas, das sich nach Aufstand und Veränderung anhörte. Heute klingt es wie ein seltsam altmodisches Parfum – „Eau de Sowjet“. Aber hey, immerhin waren sie in den 50er Jahren noch im Parlament vertreten. Dann, tja, dann ging’s bergab. Und das Einzige, was schneller fiel als die Stimmen der KPÖ, war das Vertrauen in Planwirtschaft.

Skandale – Oder: Wenn keiner hinschaut, kann man auch nichts falsch machen

Die KPÖ ist in der wunderbaren Lage, dass niemand von ihr erwartet, irgendwas zu erreichen. Skandale? Wie denn, wenn man nicht mal in die Nähe von echter Macht kommt? Man muss es der KPÖ lassen: Sie haben den Zen-Zustand der Bedeutungslosigkeit erreicht. Keine Intrigen, keine Sexaffären – höchstens das sozialistische Drama, wenn sich zwei Genossen im Plenum um die rote Fahne streiten.

Aber ich muss zugeben: Die Kommunisten sind zäh. Vor allem in der Steiermark, wo sie inzwischen so erfolgreich sind, dass man in Graz beim „KPÖ“ mittlerweile nicht mehr an einen vergessenen Arbeiterstammtisch denkt, sondern an Wohnbaupolitik. Und das ist ihr größter Skandal: Sie sind im 21. Jahrhundert angekommen. Sie haben erkannt, dass man den Klassenkampf auch an der Mietfront führen kann. Das ist schon fast subversiv! Die steirische KPÖ macht jetzt mehr für die Wohnungssuchenden als die gesamte Immobilienbranche – und das, liebe Freunde, ist ein Skandal, der eigentlich einen Oscar für „bestes sozialpolitisches Drama“ verdient hätte.

Bekannte Gesichter – Die wenigen, die nicht in Bronze gegossen sind

Es ist ja so: Bei den KPÖ-Gesichtern denkt man zuerst an Leute, die in Schwarz-Weiß-Fotos mit Lenin posieren. Heute haben sie aber neue Köpfe, wie zum Beispiel Elke Kahr, die Bürgermeisterin von Graz. Ja, Bürgermeisterin! Die KPÖ hat es geschafft, in Graz aus den Gräbern der Vergangenheit zu steigen und echte Politik zu machen. Und das ist keine kommunistische Folklore – Elke Kahr könnte glatt als Heldin in einem politischen Thriller durchgehen: die kommunistische Bürgermeisterin, die den Kapitalismus auf der Couch ihrer Mieter-Beratungsstelle therapiert.

Dann gibt es da noch die Legende Ernest Kaltenegger, den man sich wie den steirischen Robin Hood vorstellen kann, nur mit weniger Pfeil und Bogen und mehr Wohnbaubudget. Er hat in Graz dafür gesorgt, dass Mietobergrenzen nicht nur eine marxistische Utopie bleiben, sondern Realität werden. Also ja, es gibt sie, die kommunistischen Helden von heute. Sie tragen keine Baskenmützen mehr und reiten nicht auf Revolutionspferden, sondern sprechen über Mietverträge und Zinsdeckelungen.

Die Zukunft – Kommunismus light oder doch ein Comeback?

Die KPÖ hat sich also ein bisschen gemausert. Sie sind wie diese eine Jeans aus den 90ern, die du nach Jahren im Schrank wiederentdeckst und überraschenderweise doch wieder trägst. Klar, in Wien haben sie so viele Stimmen wie der Faltenrock deiner Tante Fans – aber in Graz? Da könnte es sein, dass wir noch länger mit den Genossen rechnen müssen.

Die Zukunft der KPÖ ist schwer abzusehen. Wahrscheinlich sitzen sie irgendwo und diskutieren immer noch darüber, wie man den Kapitalismus abschafft, während sie gleichzeitig die besten Mietobergrenzen des Landes durchboxen. Die Zukunft könnte ein „Kommunismus light“ sein, wo man den Kapitalismus nicht gleich stürzt, sondern ihn einfach so lange nervt, bis er sich von selbst auflöst – wie eine schlecht gemachte Gelatine in lauwarmem Wasser.

Was kann man also von der KPÖ erwarten? Die volle Rückkehr des Kommunismus? Nein, dafür sind die Zeiten zu schlecht. Aber in Graz werden sie weiterarbeiten, die Mieten drücken und den Kapitalismus ärgern. Und währenddessen schaut der Rest Österreichs zu und fragt sich: „Machen die das wirklich mit kommunistischer Theorie – oder einfach nur, weil sie wissen, wie man populäre Politik macht?“

Fazit: Die KPÖ – Eine rote Fahne, die weht, wenn niemand hinschaut

Die KPÖ ist wie eine alte Schallplatte, die wieder trendy wird, weil sie aus einer Zeit stammt, in der man noch glaubte, dass Ideale mehr wert sind als Immobilien. Und vielleicht haben sie in Graz wirklich etwas gefunden: den Weg, wie man die radikalste Ideologie der Welt so harmlos verkauft, dass sogar der Kapitalismus mitspielt. Revolution? Nein, danke. Mietsenkung? Immer gerne.


Da haben wir’s, meine Lieben: Die KPÖ, die vielleicht älteste Jugendbewegung, die Österreich noch hat. Und wer weiß – vielleicht zeigt sie uns ja irgendwann, dass die Revolution nicht im Parlament, sondern im Mietrecht stattfindet.

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