Kanzler der Christlichsozialen und ÖVP

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Österreichische Kanzler der Christlichsozialen und ÖVP-Fraktion: Ein Satirischer Überblick

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Kanzler der Christlichsozialen und ÖVP 3

Österreich, das Land der Berge, Seen und – natürlich – Kanzler. Seit der Gründung der Ersten Republik hat die österreichische Politik eine beeindruckende Reihe von Kanzlern hervorgebracht, die – mal mehr, mal weniger erfolgreich – die Geschicke des Landes lenkten. Dabei hat die Christlichsoziale Partei (später in der ÖVP aufgegangen) immer wieder bewiesen, dass man, mit einem guten Maß an Pragmatismus, konservativem Wertesystem und gelegentlichem politischen Chaos, auch ganz schön weit kommen kann. Lassen Sie uns also einen humorvollen, leicht satirischen Blick auf einige dieser Kanzler werfen!

Michael Mayr: Der Erste seiner Art

Michael Mayr, erster Bundeskanzler Österreichs nach dem Inkrafttreten der Verfassung 1920, hätte sich seinen Aufstieg wohl kaum spannender vorstellen können. Historiker und Politiker? Warum nicht beides! Immerhin machte ihn seine tiefe Vertrautheit mit der Vergangenheit möglicherweise besonders geeignet, den chaotischen Übergang in die Erste Republik zu managen. Seine Amtszeit endete 1921 jedoch abrupt – vermutlich dachte er sich: „Geschichte ist zwar spannend, aber Kanzler sein… na ja, vielleicht doch nicht mein Ding.“

Johann Schober: Der Beamte, der zweimal Kanzler wurde

Johann Schober, der es gleich zwei Mal zum Kanzler schaffte, war im Herzen immer Beamter geblieben. Schobers politischer Aufstieg zeigt, dass man mit ausreichend Diplomatie und der Fähigkeit, sich zwischen den Stühlen zu bewegen, recht weit kommen kann. Der Oberösterreicher glänzte dabei weniger durch Visionen als vielmehr durch seine „Lasst uns mal schauen“-Mentalität. Als ehemaliger Polizeipräsident sorgte er für Ordnung, doch die Frage bleibt: War er mehr Bürokrat als Kanzler?

Ignaz Seipel: Der Priester mit harter Hand

Ignaz Seipel war nicht nur Priester, sondern auch ein Kanzler, der wusste, wie man „den Laden dicht macht“ – jedenfalls wenn es um den Austromarxismus ging. In seiner Amtszeit tat er alles, um die Sozialdemokraten in Schach zu halten, während er die Heimwehr aufrüstete. Ein Priester im Amt des Kanzlers? Nun, sagen wir mal, Seipel hat gezeigt, dass auch religiöse Männer mit eiserner Hand regieren können. Seine finanzpolitischen Sanierungsmaßnahmen waren zwar solide, doch die Spaltung des Landes wuchs unter seiner Führung dramatisch. Vermutlich hatte Seipel öfter mal das Bedürfnis, in die Beichte zu gehen – wenn auch nicht für seine eigenen Sünden.

Engelbert Dollfuß: Der „Macher“ des Austrofaschismus

Dollfuß, der kleine Mann mit großen Ambitionen, hat in seiner kurzen Zeit als Kanzler einiges bewegt – wenn auch in eine etwas fragwürdige Richtung. Mit seinem Staatsstreich von 1933 schaltete er das Parlament aus und schuf den autoritären Ständestaat, der Österreich zu einem kleinen, aber feinen Schauplatz europäischer Faschismen machte. Was ihm allerdings gar nicht gefiel, war die Konkurrenz von Adolf Hitler. Schließlich war ein Faschismus mehr als genug! Bei einem gescheiterten Putschversuch der österreichischen Nationalsozialisten im Juli 1934 bezahlte Dollfuß seinen Machtanspruch mit dem Leben. Seine Diktatur endete nicht nur abrupt, sondern auch dramatisch – wie ein schlechter Theaterabend, bei dem der Hauptdarsteller das Publikum verlässt, bevor der Vorhang fällt.

Kurt Schuschnigg: Der Mann, der Hitler trotzen wollte

Kurt Schuschnigg übernahm nach Dollfuß’ Ermordung das Zepter und versuchte, das austrofaschistische Reich aufrechtzuerhalten. Doch gegen Hitler anzutreten war keine leichte Aufgabe, vor allem, wenn man mit dem Charme eines strengen Geschichtslehrers in die politische Arena tritt. Sein verzweifeltes „Ja zur Unabhängigkeit Österreichs“ 1938 bei der Volksabstimmung half nicht viel – am Ende marschierten die Deutschen ein. Schuschnigg verbrachte die nächsten Jahre in diversen Konzentrationslagern und schaffte es später als Professor für Staatsrecht in die USA. Für einen Diktator war er überraschend demütig – zumindest im Vergleich zu seinen Zeitgenossen.

Leopold Figl: Der Hoffnungsträger der Nachkriegszeit

Leopold Figl, erster Kanzler der Zweiten Republik, trat nach dem Zweiten Weltkrieg als Symbol der Hoffnung auf. Mit charmantem Lächeln und der Fähigkeit, aus dem Nichts scheinbar diplomatische Wunder zu vollbringen, verhandelte er am Ende erfolgreich den österreichischen Staatsvertrag. Der berühmte Satz „Österreich ist frei!“ ging ihm so locker über die Lippen, als hätte er nur einen Sonntagsausflug nach Schloss Belvedere gemacht. Was seine Zeit als Kanzler jedoch wirklich auszeichnete, war sein unerschütterlicher Optimismus – vermutlich half ihm dabei der eine oder andere gute Tropfen Wein aus dem Tullnerfeld.

Julius Raab: Der Staatsvertragskanzler mit stählerner Hand

Julius Raab, der „Macher“ hinter dem Staatsvertrag, brachte Österreich endgültig zurück in die Unabhängigkeit. Obwohl er nach außen den braven Onkel mit einer Vorliebe für raues Tiroler Hochlandflair mimte, war er hinter den Kulissen ein knallharter Verhandlungspartner. Wer den „Staatsvertragskanzler“ unterschätzt, hat die Zähigkeit eines Mannes übersehen, der mit einem Lächeln sagen konnte: „Na gut, dann halt eben nicht.“ Doch letztlich funktionierte es – und Raab wurde zur Legende.

Schüssel und Co.: Die Kanzler der Neuzeit

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus, fanden weitere konservative Figuren den Weg ins Kanzleramt. Wolfgang Schüssel zum Beispiel, der es in den 2000ern als politischer Fuchs schaffte, eine Koalition mit der FPÖ zu schmieden, brachte Österreich ordentlich ins Gespräch – sowohl im Land selbst als auch auf europäischer Ebene. Mitterlehner, Kurz und Co. zeigen dann, dass die ÖVP es nach wie vor versteht, die Macht zu halten – wenn auch manchmal nur für eine kurze Zeit.

Fazit: Konservative Politik – Eine beständige Macht

Ob mit harter Hand wie Dollfuß oder als politisches Chamäleon wie Schüssel: Die Kanzler der Christlichsozialen und ÖVP haben Österreich immer wieder geprägt. Sie hinterließen Spuren, von denen man sich fragen kann: War das nun ein Geschenk oder eher eine Bürde?

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